Was ist die UVV?
Die UVV steht für Unfallverhütungsvorschriften und ist eine Sammlung von Vorschriften und Regeln zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Sie ist für alle Unternehmen verbindlich, die MitarbeiterInnen beschäftigen und hat zum Ziel, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.
Was ist die UVV-Prüfung für PKW?
Für Flottenverantwortliche ist besonders die UVV-Prüfung „Fahrzeuge“ relevant. Diese legt die Anforderungen an die Betriebssicherheit von Firmenfahrzeugen fest und gibt Vorgaben für die regelmäßige Überprüfung sowie Wartung. FuhrparkmanagerInnen sollten sich mit der UVV-Prüfung PKW vertraut machen, um ihrer Verantwortung als ArbeitgeberInnen gerecht zu werden und Unfälle zu vermeiden.
Was wird bei der UVV für Firmenfahrzeuge geprüft?
Im Rahmen der UVV-Prüfung werden verschiedene Aspekte der Betriebssicherheit von Flottenfahrzeugen geprüft, darunter:
- Allgemeiner Zustand des Fahrzeugs: Dazu gehören beispielsweise der Zustand der Reifen, Bremsen, Beleuchtung und des Fahrwerks.
- Funktion der Sicherheitseinrichtungen: Hierzu zählen beispielsweise die Sicherheitsgurte, Airbags und das ABS-System.
- Betriebssicherheit von Anbaugeräten: Sofern das Fahrzeug mit Anbaugeräten ausgestattet ist, müssen auch diese auf ihre Betriebssicherheit geprüft werden.
- Elektrische Anlagen: Hier wird überprüft, ob alle elektrischen Anlagen und Bauteile, wie z. B. Scheinwerfer und Blinker, einwandfrei funktionieren.
- Dokumentation der Wartungsarbeiten: Es wird überprüft, ob alle Wartungsarbeiten und Reparaturen ordnungsgemäß dokumentiert wurden und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.
Eine regelmäßige Überprüfung und Wartung von Firmenfahrzeugen trägt dazu bei, dass Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden können, bevor es zu schwerwiegenden Mängeln kommt, die die Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigen könnten.
Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten – wer muss welche UVV Prüfung durchführen?
1. Regelmäßige Prüfung durch die FuhrparkmanagerInnen
Für die regelmäßige UVV-Prüfung sind die ArbeitgeberInnen verantwortlich. In Unternehmen mit vielen Fahrzeugen wird diese Verantwortung oft an die Fuhrparkverantwortlichen übergeben. Die Einhaltung der UVV ist gesetzlich vorgeschrieben, wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, riskiert im Schadensfall ein hohes Bußgeld. Daher ist es wichtig, dass Flottenverantwortliche die UVV-Prüfungen gewissenhaft durchführen oder durchführen lassen. Die gesetzlichen Vorgaben zur UVV sind in der DGUV Vorschrift 70 geregelt. Eine UVV Vorab-Checkliste nach der DGUV V70 Richtlinie kann dabei helfen, potenzielle Probleme im Zusammenhang mit der UVV-Prüfung frühzeitig zu identifizieren und zu beheben. Dadurch können teure Reparaturen vermieden werden.
2. Jährliche Prüfung durch einen Sachverständigen
Als Teil der UVV müssen Flottenverantwortliche eine jährliche UVV-Prüfung der Firmenwagen durch einen Sachverständigen durchführen lassen. Diese Prüfung soll sicherstellen, dass die Fahrzeuge den Anforderungen der UVV entsprechen und somit sicher im Straßenverkehr eingesetzt werden können. Während der UVV-Prüfung für Firmenfahrzeuge werden unter anderem die Bremsen, die Beleuchtung, die Reifen, die Karosserie und die Lenkung des Fahrzeugs überprüft. Die Sachverständigen erstellen anschließend einen Prüfbericht, der Auskunft darüber gibt, ob das Fahrzeug den Anforderungen der UVV PKW entspricht oder ob Mängel vorliegen, die behoben werden müssen. Flottenverantwortliche sollten sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge regelmäßig und rechtzeitig geprüft werden, um die Sicherheit ihrer FahrerInnen und anderer VerkehrsteilnehmerInnen zu gewährleisten und Bußgelder oder Haftungsansprüche zu vermeiden.
3. Tägliche Prüfung durch die FahrerInnen
Die tägliche UVV-Prüfung des Pkws durch die FahrerInnen ist eine bedeutende Aufgabe, die im Interesse der Sicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen durchgeführt werden sollte. Dabei geht es darum, dass die FahrerInnen vor jeder Fahrt einige wichtige Punkte überprüfen, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug verkehrssicher ist. Zur täglichen UVV-Prüfung der Firmenwagen gehören unter anderem die Bremsen, Beleuchtung, Reifen, Lenkung und auch die Warnblinkanlage. Durch die regelmäßige Durchführung dieser Prüfung können Mängel und Defekte schnell erkannt und behoben werden, bevor es zu einem Unfall oder Ausfall des Fahrzeugs kommt. Daher sollten Flottenverantwortliche darauf achten, dass ihre FahrerInnen diese Prüfung gewissenhaft durchführen und gegebenenfalls Schulungen und Anweisungen zur Verfügung stellen, um sie dabei zu unterstützen. Hier kann die Nutzung einer digitalen Checkliste den Arbeitsaufwand für die FahrerInnen erheblich reduzieren, sowie die Übersicht für Flottenverantwortliche deutlich erhöhen.
4. Jährliche UVV Fahrerunterweisung
Eine jährliche Fahrerunterweisung ist für Flottenverantwortliche eine weitere wichtige Maßnahme im Rahmen der UVV. Hierbei geht es darum, die MitarbeiterInnen regelmäßig über die Anforderungen und Maßnahmen im Rahmen der UVV zu informieren und sie auf dem aktuellen Stand zu halten. In der UVV Fahrerunterweisung werden die MitarbeiterInnen über die regelmäßige Kontrolle und Wartung des Fahrzeugs, die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sowie das richtige Verhalten im Falle von Unfällen oder Notfällen informiert. Darüber hinaus können in der UVV-Unterweisung auch neue Entwicklungen und Änderungen im Bereich der UVV thematisiert werden. Eine regelmäßige UVV-Fahrerunterweisung trägt somit maßgeblich zur Verbesserung der Betriebssicherheit von Flottenfahrzeugen bei.
5. Erstmalige UVV Fahrerunterweisung
Eine erstmalige UVV-Fahrerunterweisung ist in der Regel erforderlich, wenn neuer FahrerInnen in einem Unternehmen eingestellt werden oder erstmals mit Fahrzeugen arbeiten, die der Unfallverhütungsvorschrift unterliegen. Die erstmalige UVV-Fahrerunterweisung soll sicherstellen, dass die FahrerInnen über die relevanten Sicherheitsvorschriften und Bestimmungen informiert sind, um Unfälle und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Bedeutung der UVV Prüfung für Flottenverantwortliche
Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die Einhaltung der UVV essenziell, da sie dazu beitragen kann, Schäden und Ausfälle von Fahrzeugen zu minimieren und somit Kosten zu sparen. Ein systematisches UVV-Management kann somit dazu beitragen, die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks langfristig zu gewährleisten.
Vorteile durch digitale UVV-Checklisten und Dokumentation
Das Durchführen von UVV-Prüfungen für Fahrzeuge erfordert in der Tat viel Zeit und Ressourcen. Digitale Lösungen, wie digitale Checklisten, die einfach per Handy ausgefüllt werden können, helfen Flottenverantwortlichen dabei, die Durchführung von UVV-Prüfungen zu erleichtern und zu optimieren.
Mit speziellen Apps und Software können FahrerInnen beispielsweise UVV-Checklisten und Prüfprotokolle vor Ort digital ausfüllen und diese automatisch an die Fuhrparkverantwortlichen übermitteln. Dadurch entfällt der manuelle Aufwand der Dokumentation per Papier-Checklisten sowie das Einscannen und Ablegen von Dokumenten.
Auch können digitale Lösungen eine verbesserte Planung der UVV-Prüfungen und eine bessere Überwachung von Wartungs- und Reparaturarbeiten ermöglichen. Zudem können durch die frühzeitige Erkennung von Mängeln und Schäden im Rahmen der UVV-Prüfung Kosten gespart werden, da teure Reparaturen vermieden werden können.
Darüber hinaus können digitale Lösungen die Effizienz und Transparenz erhöhen. Durch die Verknüpfung mit anderen Systemen, wie z. B. dem Fuhrparkmanagementsystem, können Fahrzeugdaten automatisch abgeglichen werden. Auch können Abweichungen von den vorgeschriebenen Prüfintervallen oder anderen Vorschriften automatisch erkannt und gemeldet werden.
Ein weiterer Vorteil von digitalen UVV-Checklisten ist die Möglichkeit, Daten zentral zu speichern und von verschiedenen Nutzern abzurufen. Das erleichtert die Zusammenarbeit von verschiedenen Abteilungen und auch den Informationsaustausch mit externen Partnern, wie zum Beispiel Werkstätten oder Versicherungen.
Dokumentation und Protokollierung von UVV-Prüfungen
Die Dokumentation und Protokollierung von UVV-Prüfungen ist ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung der UVV-Anforderungen und dient als Nachweis für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen. Sie hilft dabei, mögliche Mängel oder Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu beheben, was letztendlich die Sicherheit der MitarbeiterInnen und die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge erhöht. Durch die Dokumentation und Protokollierung von UVV-Prüfungen wird somit ein wichtiger Beitrag zur Gewährleistung der Betriebssicherheit von Flottenfahrzeugen geleistet und das Unternehmen vor möglichen Haftungsansprüchen geschützt.
Flottenverantwortliche sollten sicherstellen, dass alle durchgeführten Prüfungen, sowohl durch die FahrerInnen als auch durch die Sachverständigen, ordnungsgemäß dokumentiert und protokolliert werden. Daher sollte die Dokumentation von UVV-Prüfungen detaillierte Informationen über das Datum der Prüfung, das geprüfte Fahrzeug, den Prüfumfang und das Ergebnis enthalten.
Risiken bei Nichtbeachtung der UVV
Bei Nichtbeachtung der UVV können verschiedene Risiken auftreten. Wer der Verpflichtung nicht nachkommt, riskiert im Schadensfall Sanktionen und Strafen durch die Behörden oder ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. Die Haftung für Schäden kann im schlimmsten Fall auch auf die Führungsebene des Unternehmens übergehen, wenn nachgewiesen werden kann, dass die notwendigen Prüfungen und Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend durchgeführt wurden. Außerdem kann es zu Produktionsausfällen oder Lieferverzögerungen kommen, wenn ein Fahrzeug aufgrund von Mängeln ausfällt und nicht rechtzeitig repariert oder ersetzt werden kann.